
Kommentar: Wer jetzt nicht Immobilien kauft, verliert Geld
Inflation, hohe Zinsen und strenge Vorschriften für Immo-Kredite haben 2022 den Immo-Markt aufgemischt und die Nachfrage sinken lassen. Jetzt ist aber der richtige Zeitpunkt, um am Immo-Markt einzukaufen.
Die Preise für Wohnungseigentum kannten bis Mitte 2022 nur den Weg nach oben. Selbst baufälliger Altbestand erzielte Rekordpreise. Möglich machten das niedrige Zinsen und einfach verfügbare Kredite. Doch ab Februar 2022 war alles anders. Der Ukraine-Krieg trieb die Energiepreise und damit die Inflation und die Kreditzinsen in die Höhe. Hinzu kamen strengere Richtlinien für die Vergabe von Wohnkrediten. Das alles führte zu einer Verunsicherung und ließ die Nachfrage in den letzten Monaten deutlich abflauen. Seither lassen viele ihr Geld am Sparbuch liegen, wo es aber täglich an Wert verliert. Laut OeNB lagerten 2022 rund 288 Milliarden Euro auf Spar- und Girokonten. Der Zinssatz auf Sparbüchern betrug gerade mal ein Prozent und die Jahresinflationsrate 2022 stattliche 8,6 Prozent. Das Geld auf den Sparbüchern wurde also um 7,6 Prozent oder 21,8 Milliarden Euro weniger wert.
Wertpapiere sind keine Alternative

Der einzige Ausweg aus der Inflationsfalle sind Sachwerte. Aber auch hier sollte man sehr genau hinsehen, wo man investiert. Der österreichische Leitindex ATX verbuchte 2022 ein Minus von 19,03 Prozent und Gold notierte zum Jahresende 2022 bei einem Kurs von 1.800 Euro je Feinunze und damit in etwa auf dem gleichen Niveau wie zu Jahresbeginn. Die einzige Assetklasse, die 2022 überzeugte, waren Immobilien. Laut aktueller Zahlen der Statistik Austria wurde 2022 trotz schwieriger Rahmenbedingungen bei Wohnimmobilien aber ein Preisanstieg von 11,6 Prozent verzeichnet. Trotz einer Verlangsamung des Preisanstiegs gegen Jahresende war das einer der höchsten Werte in der Geschichte.
Immobilienpreise sinken differenziert
Wie so oft in Krisenzeiten ist auch jetzt Betongold eine der besten Optionen, sein Geld zu investieren. Natürlich hat sich der Preisanstieg durch zahlreiche negative Faktoren in der Immobilienbranche 2023 verlangsamt, aber wenn man sich an die wichtigste Grundregel „Lage, Lage, Lage“ der Immobilienbranche hält, wird man mit einem Immobilieninvestment nicht enttäuscht werden. In Ballungszentren wie Wien, Salzburg oder Innsbruck ist Wohnraum noch immer Mangelware und in diesen Regionen ist auch nicht davon auszugehen, dass die Preise in den nächsten Jahren sinken werden. Laut einer OeNB-Statistik fehlen in Wien noch immer 30.000 Wohnungen und durch die zahlreichen Baustopps von gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften aufgrund der hohen Baupreise 2022 ist sogar davon auszugehen, dass nicht nur die Mieten in den nächsten Jahren deutlich anziehen werden, sondern auch die Preise für Immobilien insgesamt wieder einen Schub erfahren werden. Besonders in Wien wird laut Expertenschätzungen aufgrund des hohen Zuzugs schon im Jahr 2027 die Zwei-Millionen-Einwohner-Grenze überschritten werden und diese Menschen brauchen Wohnraum, der schon jetzt fehlt. Wer heute also über ausreichende Eigenmittel verfügt, sollte sich von den gestiegenen Zinsen nicht abschrecken lassen und die aktuelle Seitwärtsbewegung im Immobilienmarkt für einen Einstieg nutzen. Aufgrund der hohen Inflation ist ein Zuwarten noch immer deutlich teurer als etwas verschlechterte Konditionen bei der Finanzierung.
Horst Lukaseder ist Mitglied der Geschäftsführung von VMF Immobilien.
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